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Oststrand der Düne - Die Aade mit abgerundetem Geröll aus Feuersteinen

Die Feuersteine der Aade wurden auf Grund der ständigen Bewegung durch das Meer alle in eine abgerundete Form ohne scharfe Kanten gebracht. Die Farbe der Steine variiert dabei normalerweise von Schwarztönen über Grau, Braun und Gelblich bis hin zu allen Mischfarben. Dabei sind auch diverse Einschlüsse und Strukturen zu erkennen und die Farben sind dabei oft unregelmäßig im Stein verteilt. Eine absolute Sonderstellung unter den verschiedenen Farbtönen sind jedoch die roten Feuersteine, denn diese gibt es weltweit sonst an keiner einzigen Stelle. Sammler aus aller Welt sind daher Jahr für Jahr hier auf der Düne um mit viel Glück ein schönes Exemplar zu finden.
UNBEDINGT BEACHTEN: Das Aufschlagen der Steine ist untersagt da die scharfen Kanten schwere Verletzungen bei Mensch und Tier verursachen können.

Das typische Geröll der Aade mit ca. 85% Feuersteinen

Alle Feuersteine stammen aus dem Untergrund der Düne aus der Zeit der Oberkreide vor ca. 97 - 66 Millionen Jahren. Diese Schicht aus reiner Schreibkreide hat eine Mächtigkeit von 200 - 300 Metern und enthält die Feuersteine in ihrer ursprünglichen Form mit einer weißen Schicht, einer nachfolgenden schwarzen Rinde und einem roten oder andersfarbigen Kern. Da die Schreibkreide sehr weich ist konnte die ständige Bewegung des Meer und die Berührung mit anderen Gesteinen diese weiße Schicht der Steine der Aade komplett entfernen. Um nun den roten Feuerstein zu finden bleibt daher nur ein guter Blick in der Hoffnung dass diese Farbe irgendwo zwischen den Grautönen durchschimmert. Es ist zwar sehr mühsam aber auch immer wieder spannend in gebückter Haltung und Hoffnung auf den großen Fund die Aade zu durchwandern.

Zwischen den Feuersteinen finden sich noch etwa 15%-20% andere Gesteine die aber nicht von der Düne stammen. Auch Helgoland wurde von der letzten Eiszeit erreicht und die sog. Geschiebesteine stammen aus den verschiedenen Regionen von Skandinavien und können von Kennern und Sammlern meist gut zugeordnet werden. Einer der typischen Steine stammt dabei von den Aland Inseln und ist ein roter Granit  ( sog. Rapakivi Granit ) und kein roter Feuerstein.
 

Quelle der weiteren Feuerstein Bilder: Ausstellung des Helgoland Museums

Das Rot des Helgoländer Feuersteines ist ebenfalls nicht einheitlich und schwankt zwischen hellem Rosa bis hin zur echten Fleischfarbe und dunklen Tönen. Wer einen Überblick darüber gewinnen möchte hat die Möglichkeit im Museum von Helgoland tolle Exemplare zu bewundern. Ich habe hier einige rote Feuersteine als Beispiel aus dem Museum abgebildet.
Woher nun die rote Farbe stammt ist nicht zu 100% sicher. Allerdings konnte auf Grund des Einschlusses von Fossilien die Datierung für den roten Feuerstein etwas genauer erfolgen und liegt im Bereich von 94 - 89,5 Millionen Jahren. Zu dieser Zeit herrschte hier im Bereich von Helgoland eine echte Treibhaus Atmosphäre sowie kaum Bewegung im sehr warmen Brackwasser. Die gallertartigen Kieselablagerung ( = der Ursprung aller Feuersteine ) wurden wahrscheinlich durch eisenhaltige Lösungen anderer Schichten eingefärbt und bekamen so die rote Farbe. Dass dieser Vorgang nur hier bei Helgoland stattfand ist allerdings doch sehr verwunderlich und läßt evtl. auf wirklich extreme Umweltbedingungen in der Entstehungszeit schließen.

TIP: Wer bei seiner Suche nach dieser Rarität bisher kein Glück hatte kann evtl. mal in einer der Wege auf dem Oberland einen kleinen Tisch mit roten Feuersteinen entdecken die hier zum Verkauf angeboten werden. Die meisten Tagesbesucher haben dafür kein Auge, nach 2-stündiger erfolgloser Suche auf der Aade werden Sie über den Preis dann sicherlich kaum mehr nachdenken und zugreifen.

Feuerstein mit noch erhaltener Kreideoberfläche

Der rote Feuerstein von Helgoland wird auch kunsthandwerklich verarbeitet und Sie können in der Hummerbuden Nr. 31 tolle und wirklich einmalige Schmuckstücke erwerben. Ob dies noch aktuell möglich ist kann ich allerdings nicht sagen da bei meinem letzten Besuch 2020 geschlossen war. Hat sich sicher wieder geändert, hoffe ich jedenfalls. Der Werbekasten für die Bude 31 befindet sich beim Fahrstuhl zum Oberland, ich habe ihn einfach mal hier abgebildet damit interessierte Besucher eine Vorstellung der Schmuckstücke bekommen denn als exklusives Geschenk und Mitbringsel ist das wirklich nicht zu toppen.
( Sollte dieses Foto eine Urheberverletzung darstellen bitte ich um Nachricht, wird dann natürlich sofort entfernt )

Unterwegs an der Aade